Das Wichtigste in Kürze:
- Bierdosen gehören nicht auf den Grill oder in den Backofen – aus dem Lack könnten gesundheitsschädliche Substanzen ins Lebensmittel übergehen.
- Auf "Bierhähnchen" muss niemand verzichten. Im Handel gibt es spezielle Hähnchengriller mit Aromabehälter.
Auf der Suche nach leckeren Grillrezepten sind gute Tipps beliebt – umso mehr, wenn sie einfach zuzubereiten sind und auch noch witzig daher kommen – wie zum Beispiel das Bierdosen-Hähnchen, das vielfach in Grill- und Rezepte-Foren empfohlen wird. Auch Discounter haben schon versucht, mit diesem Zubereitungstipp den Verkauf von Hähnchen und Bierdosen zu steigern: Das ganze, gewürzte Huhn wird dabei mit der hinteren Körperöffnung über die geöffnete Bierdose gestülpt und in den Kugelgrill oder Backofen gestellt. Nach ein bis eineinhalb Stunden soll das legendäre "Beer Butt Chicken" nach US-Vorbild verzehrfertig sein.
Gesundheitsschädliche Substanzen
Bereits 2014 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung klar von dieser Art der Zubereitung abgeraten. Durch die hohen Temperaturen, Fett und Alkoholdämpfe können sich Druckfarben sowie Dosenlack lösen, zersetzen und ins Lebensmittel gelangen: "Es ist davon auszugehen, dass die Hitze beim Grillen und Braten gesundheitsschädliche Substanzen aus der bedruckten Außenseite und der beschichteten Innenseite der Bierdose löst, die in das Hähnchenfleisch übergehen."
Einige Brauereien stellten auf unsere Nachfrage hin nur klar, dass das keine "bestimmungsgemäße Nutzung" von Getränkedosen sei und sie daher "keine Garantien" oder "keine Empfehlung" bezüglich solcher Nutzung geben könnten.
Das Fazit: Wer auf die bedenkliche "Würze" aus Farben und Lack lieber verzichten möchte, sollte "Bierhintern-Huhn" oder andere Varianten von "besoffenen Hähnchen" mit einem speziellen Hähnchenbräter mit Flüssigkeitsbehälter zubereiten.