Das Wichtigste in Kürze:
- Grundsätzlich gilt beim Online-Shopping: Misstrauen Sie Angeboten, die günstiger sind als bei der gesamten Konkurrenz.
- Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die Waren als lieferbar angeben, die sonst überall ausverkauft sind.
- Fake-Shop-Verdacht besteht immer bei Zwang zur Vorkasse.
- Sollten Sie auf Betrüger hereingefallen sein, gibt es dennoch Möglichkeiten, Ihr Geld zurück zu rufen.
- Was genau zu tun ist, hängt von der gewählten Zahlungsmethode ab. Meist müssen Sie schnell reagieren.
Seien Sie vorsichtig bei Vorkasse
2023 wurden in Deutschland knapp 84 Milliarden Euro im Online-Warenhandel umgesetzt. Die gute Nachricht: Die meisten Geschäfte, die im Internet abgewickelt werden, sind seriös. Gleichzeitig nimmt die Zahl der jährlich gemeldeten Fake-Shops immer weiter zu. Und auch auf an sich seriösen Plattformen sind Betrüger unterwegs.
Auch bei größter Vorsicht können Sie auch im Internet leicht Opfer krimineller Angriffe werden. Die Masche ist eigentlich immer ähnlich: Beliebte Waren, die bei anderen Anbietern nicht mehr verfügbar sind, werden als "sofort lieferbar" angeboten. Oder die Preise sind etwas günstiger als bei der Masse der anderen Anbieter. Entscheidend ist: Sie werden aufgefordert, in Vorkasse zu gehen. Die Ware selbst kommt nie an.
Längst fallen betrügerische Shops nicht mehr automatisch mit extrem günstigen Angeboten oder Zahlungen ins Ausland auf. Bei einem Hinweis auf einen Fake-Shop ist Ihr bester Schutz:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie Vorkasse leisten sollen.
- Überprüfen Sie Anbieter und ihre Seriosität durch Eingabe des Firmennamens im Internet.
- Achten Sie außerdem darauf, ob Sie sich auf der echten Internetseite eines Anbieter befinden oder auf einer gefälschten Kopie.
Wie Sie einen Fake-Shop erkennen, lesen Sie in diesem separaten Beitrag. Auch Phishing ist hier ein Risiko.
Unseriöse Angebote lauern nicht nur in fragwürdigen Online-Shops, sondern auch auf Verkaufsplattformen wie eBay oder Amazon Marketplace und auf Kleinanzeigenportalen. Gerade auf Verkaufsplattformen tauchen immer mehr Anbieter auf, die zwar tatsächlich die gekauften Produkte versenden – diese entpuppen sich jedoch als Billig-Schrott. Was Sie tun können, wenn sich der Online-Shop dann quer stellt, lesen Sie in diesem Beitrag.
Wie hole ich mein Geld zurück?
Sollten Sie trotz aller Vorsicht dennoch auf Betrüger hereingefallen sein, müssen Sie Ihr Geld nicht gleich verloren geben. Manchmal können Sie dennoch zumindest einen Teil davon zurückholen. Das hängt davon ab, wie Sie bezahlt haben, ob per Überweisung, Lastschrift, Kreditkarte, Bezahldiensten oder Bargeldtransferdienst.
- Eine Überweisung, die Sie selbst getätigt haben, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, wenn Ihre Bank den Auftrag schon durchgeführt hat. Da hilft allenfalls ein schneller Anruf.
- Am einfachsten ist es, eine Sepa-Lastschrift zurückzuholen. Eine berechtigte oder genehmigte Lastschrift können Sie innerhalb von acht Wochen ab dem Zeitpunkt der Abbuchung rückbuchen lassen. Wurde die Lastschrift gar nicht genehmigt, geht das sogar bis zu 13 Monate nachträglich.
- Auch Kreditkartenzahlungen können Sie rückgängig machen. Im sogenannten Charge-Back-Verfahren können Zahlungen storniert werden. Es könnte eine Bearbeitungsgebühr anfallen. Wenden Sie sich an Ihre kartenausgebende Bank.
- Bei vielen Internet-Bezahldiensten wie z.B. PayPal springt der Käuferschutz ein – zumeist jedoch nur bei Warenverkäufen, nicht aber bei Gewinnspielen. Achten Sie immer auf die Nutzungsbedingungen.
- Anders bei Zahlung via Bargeldtransferdienst wie Western Union oder Moneygram. Bei diesen Diensten ist ein Rückruf des Geldes solange möglich, bis das Geld in der Filiale vom Empfänger persönlich abgeholt wird. Wenn Sie eine Straftat entdecken, müssen Sie sehr schnell sein: Rufen Sie umgehend die Betrugshotline des Anbieters an!
Dieser Inhalt wurde von der Gemeinschaftsredaktion in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz und Brandenburg für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.